Chinaseiten-Newsletter 3/2014

Mit unserem Chinaseiten.de-Newsletter wollen wir Sie über China-relevante Aktivitäten, Nachrichten, Webseiten usw. informieren, die wir wegen ihrer Aktualität nicht mehr in die neueste Ausgabe des Veranstaltungsfaltblattes aufnehmen konnten. Außerdem erinnern wir Sie an aktuelle Termine.
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Der unsterbliche Vorsitzende Mao −
Aber wie passt das heutige China zu seinem Gründer?

Vortrag von Helmut Forster und Gerd Koenen

Dienstag, 11. Februar 2014, 19.00 Uhr, SAALBAU Bockenheim, Schwälmer Straße 28, 60486 Frankfurt am Main, Clubraum 3

Vor Kurzem wurde in China Mao Zedongs 120. Geburtstag gefeiert. An seinem Geburtsort in Hunan strömten über 100 000 Menschen zusammen. In ganz China wurden neue Mao-Statuen und -Monumente eingeweiht. Die Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros der KP China erwiesen dem Vorsitzenden Mao in seinem Mausoleum ihre Ehrerbietung. Der neue KP-Chef Xi Jinping würdigte Maos Verdienste und die Bedeutung seines Denkens für die Verwirklichung des "chinesischen Traums": den Wiederaufstieg Chinas und die Wiedergeburt der chinesischen Nation. In Chinas Mikroblog Weibo, so ergab eine Untersuchung, sollen sich die Meinungen zum Großen Vorsitzenden in 70% gut und 30% schlecht geteilt haben - genau wie es der offiziellen Parteiauffassung entspricht.
Nur: Wie passt eigentlich das heutige China, das in Maos Begriffen unzweifelhaft "den kapitalistischen Weg geht", zu seinem toten Ahnvater und zu dessen ideologisch-politischen Maximen? War nicht alles, was seit der Ära Dengs passiert ist, genau das, wogegen Mao seine verheerende "Kulturrevolution" entfacht hatte? Oder haben am Ende die soziologischen, ökonomischen, lebenskulturellen, mentalen und sonstigen Resultate dieser "verlorenen Jahre" doch zu dem beispiellosen Industrialisierungs- und Urbanisierungsschub des letzten Vier-teljahrhunderts beigetragen? Das ist das Paradox oder Rätsel, das seiner Auflösung harrt.
Genauso paradox wirkt die aktuelle Politik der Partei, die eine weitere Ausdehnung der globalisierten Marktwirtschaft mit einer verschärften ideologischen Überwachung im Geiste eines deklaratorischen Neomaoismus verbinden möchte. Unterhalb der Ebene der offiziellen Politik spaltet sich die Öffentlichkeit (so weit sie sich artikulieren kann) in eine neolinke Tendenz, die eine weitgehende Rückkehr zum maoistischen Egalitarismus propagiert, während für liberale Intellektuelle eine völlige Abkehr vom Erbe Maos notwendig ist, damit China eine moderne und gerechte Gesellschaft wird. Eine konservative, neokonfuzianiasche Strömung möchte dagegen die jüngere mit der älteren Geschichte Chinas zur idealisierten Kontinuität eines starken, ideologisch geeinten Staatswesens verschmelzen.
Mao ist jedenfalls fast fünfzig Jahre nach seinem Ableben alles andere als tot. Warum dies so ist, dem werden der Sinologe Helmut Forster und der Historiker Gerd Koenen nachgehen.

Helmut Forster ist gelernter Sinologe. Er hat China über mehr als drei Jahrzehnte bereist, die Entwicklungen aus der Nähe und der Ferne verfolgt und in zahlreichen Artikeln analysiert. Zuletzt arbeitete er von 2007-2013 als Lehrer am Goethe-Spracheninstitut in Xi’an und Nanjing.
Gerd Koenen ist Historiker und Publizist. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er u.a. mit seine Büchern über den Kommunismus (Utopie der Säuberung, 1998 / Was war der Kommunismus?, 2010) sowie seine teilweise autobiographisch unterfütterte Schilderung der linksradikalen Szenerien der 1970er Jahre (Das rote Jahrzehnt, 2001) bekannt.

Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Frankfurt am Main e. V.
http://www.chinaseiten.de




Wenn der Mensch demütig ist, geht alles einen guten Weg.

Das Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main und der Reclam Verlag laden, auch im Rahmen des KOLLOQUIUMS OSTASIATISCHE KUNST, herzlich zur Vorstellung der Neu-Übersetzung des "Yijing / Buch der Wandlungen" (Reclam 2014) ein.

Mittwoch, 19. Februar 2014, 18.30 Uhr, Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, Frankfurt am Main

Der Frankfurter Übersetzer Dr. Rainald Simon wird im Gespräch mit seinem Lektor Dieter Meier das "Buch der Wandlungen" vorstellen und dabei auch Passagen vortragen. Die neue Übersetzung strebt an, den bronzezeitlichen Kern des Textes freizulegen und damit mystizistische Verzerrungen und Verkrustungen in der Deutung zu überwinden. Dabei orientiert sie sich an rezenten Arbeiten (Kommentaren) chinesischer Philologen.

Das Buch, ursprünglich einmal als ein Manual der Orakeldeutungen zusammengestellt, wurde in Zeiten der Tyrannis zu einem Schutzmantel konfuzianischer und daoistischer Philosopheme, die uns in den sogenannten zehn Flügeln, integralen Kommentaren des Texts entgegentreten. Rainald Simon wird seine Deutung der Hexagramme mittels eines semiotischen Ansatzes als Sätze einer "Zwei-Wort-Sprache" vorstellen und vor allem die kosmologischen und philosophischen Aussagen der zehn Flügel beleuchten.

Rainald Simon, geb. 1951, studierte Sinologie, Politologie, Ostasiatische Kulturwissenschaften und Vietnamistik in Frankfurt am Main und Shanghai; 1982 promovierte er über die frühen Lieder des Su Dongpo. Er arbeitete als Dozent für Chinesisch, ist seit über zwanzig Jahren als Übersetzer tätig und hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zur chinesischen Kunst- und Kulturgeschichte vorgelegt.

Museum Angewandte Kunst
Internet: http://www.museumangewandtekunst.de



Buchvorstellung "Das Grab der chinesischen Adeligen Li Chui (711-736)"

Mo., 17. Februar 2014, 18.30 Uhr, Museum für Antike Schiffahrt des RGZM, Neutorstraße 2b, 55116 Mainz

Das RGZM präsentiert gleich zwei neue Publikationen aus seinem China-Projekt. Neben der Vorstellung beider Bände schildert Dr. Susanne Greiff die 25-jährige Projektgeschichte, erläutert chinesische Archäologie und berichtet natürlich über die aussergewöhnlich prächtigen Grabbeigaben der Tang-zeitlichen Dame. Dazu erklingt chinesische Musik des »Duos SeidenStrasse«.

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum lädt Sie herzlich zur Präsentation zweier Neuerscheinungen ein: Beide Bücher präsentieren Ergebnisse aus dem Chinaprojekt des RGZM, welches durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Neben der umfangreichen und reich bebilderten wissenschaftlichen Monografie »Das Grab der Li Chui« in der RGZM-Reihe, erscheint in Kooperation mit dem Verlag Schnell und Steiner ein anschaulicher Band für das breite Publikum unter dem Titel »Die Dame mit der Phönixkrone«. Darin werden das unberaubte Grab der chinesischen Adeligen (711-736 n. Chr.) sowie ihre kostbaren Beigaben vorgestellt. Das in den RGZM-Werkstätten in Xi’an (Provinz Shaanxi) rekonstruierte Ensemble stellt in der Geschichte der chinesischen Archäologie das erste vollständig kontrolliert ergrabene Material einer weiblichen Elitebestattung dar.

Fachleute verschiedenster Spezialgebiete wie der Restaurierung, der Sinologie und verschiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen beleuchten in beiden Publikationen den einzigartigen Fundkomplex aus unterschiedlichsten Blickwinkeln, um einen realitätsnahen Einblick in die Welt der Li Chui und ihrer Zeit zu vermitteln. Somit wird nicht nur der direkten Nachfahrin des Tang-Kaisers Gaozu ein Denkmal gesetzt, sondern auch ein neues Kapitel in der Archäologie des Alten China aufgeschlagen.

Bitte melden Sie sich zur Veranstaltung an unter service@rgzm.de oder 06131/9124-0

Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Internet: http://web.rgzm.de/



Ausstellung "Fernost ganz nah"

mit Bildern von Liu Jungang und Plastiken von Hui-Ling Yang

bis 27. April 2014, Kulturhaus Guntersblum, Kellerweg 20, 67583 Guntersblum

in Kooperation mit Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Worms

Kulturverein Guntersblum
Internet: http://www.kulturverein-guntersblum.de




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