Chinaseiten-Newsletter 3/2024

Mit unserem Chinaseiten.de-Newsletter wollen wir Sie über China-relevante Aktivitäten, Nachrichten, Webseiten usw. informieren, die wir wegen ihrer Aktualität nicht mehr in die neueste Ausgabe des Veranstaltungsfaltblattes aufnehmen konnten. Außerdem erinnern wir Sie an aktuelle Termine.
Der Chinaseiten-Newsletter erscheint nach Bedarf.
Ihre Wünsche, Ideen, Vorschläge oder Kritik können Sie uns hier mitteilen: newsletter@chinaseiten.de


Wird Marx Chinese? Und Konfuzius Marxist?

Referent: Helmut Forster, Sinologe

Mi. 20.03.2024, 19.00 Uhr, SAALBAU Bornheim, Bertha-Pappenheim-Raum, Arnsburger Straße 24, 60385 Frankfurt

  Vor 50 Jahren, als die GDCFs gegründet wurden, kritisierte ganz China in einer Kampagne auf Anordnung Maos und seiner Frau Jiang Qing den 1971 auf einem Fluchtversuch in der Mongolei ums Leben gekommenen General und Verteidigungsminister Lin Biao – er wollte Mao Zedong stürzen – und Konfuzius, den Weisen Chinas, der vor 2400 Jahren lebte. Sozialismus und Konfuzianismus waren für Mao Zedong unvereinbar, Konfuzius stand für das alte System, das radikal beseitigt werden musste, um einer neuen Gesellschaft Platz zu machen: Marxismus-Leninismus anstelle von Konfuzianismus. Nach dem Ende der Kulturrevolution hat der Konfuzianismus einen ungeheuren Aufstieg erlebt. Der jetzige Parteichef Xi Jinping möchte Marxismus und Konfuzianismus miteinander verschmelzen: Marx ist die „Seele“ und Konfuzius die „Wurzel“ der chinesischen Kultur. Der bereits sinisierte Marxismus wird weiter sinisiert. Und Konfuzius erhält einen offiziellen Stellenwert in den Xi Jinping-Ideen. Worauf läuft diese Kulturtheorie Xi Jinpings hinaus? Ist es eine Chiffre für Modernisierung (Marxismus-Sozialismus) plus Loyalität gegenüber dem hierarchischen Parteiapparat und seinem Führer (Konfuzianismus)? In einer chinesischen Fernsehshow „Marx trifft Konfuzius“ trägt Chinas Weiser einen westlichen Anzug und Marx ein Gewand der Tang-Dynastie, und im Film hört man Marx sagen: „Ich bin schon seit über 100 Jahren in China, tatsächlich bin ich schon seit langer Zeit Chinese.“

Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Frankfurt am Main e. V.
Internet: https://www.chinaseiten.de


112. China-Salon

Di., 02. April 2024, 19 Uhr, Roßdorfer Straße 22, 60385 Frankfurt-Bornheim

Wenn Sie gerne Gast sein möchten, bitten wir Sie, sich − per Email (mlbepplerlie@chinaseiten.de) oder telefonisch (069-345641) − anzumelden.

Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Frankfurt am Main e. V.
Internet: https://www.chinaseiten.de


Ausstellung: Im Garten der Zufriedenheit - Die Sammlung Chinesische Malerei im Museum Angewandte Kunst

23. März – 14. Juli 2024, Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt

Eröffnung: Freitag, 22. März 2024, 19 Uhr

„Im Widerklang geistiger Energie“ möge „bewegtes Leben“ entstehen – qiyun shengdong 氣韻生動 – so formuliert der chinesische Gelehrte Xie He im 6. Jahrhundert die erste seiner „Sechs Regeln“, die Malerei zu erfüllen habe. Wo dieser „Reflex des Spirituellen“ fehle, brauche man ein Bild gar nicht länger betrachten. Die geistige Dynamik von Kunst, die hier beschworen wird, ist zweifellos ein zentraler Gedanke, der die chinesische Malerei über Jahrhunderte geprägt hat. Dynamisch, prozesshaft und außerordentlich komplex ist oftmals schon die Entstehung eines solchen Kunstwerks: ein Maler bringt in Gegenwart seiner Freund:innen mit Pinsel und Tusche eine Komposition, etwa eine Gebirgslandschaft mit Gelehrtenklause, in einem eher raschen Prozess zu Papier. Später formulieren der Maler selbst, seine Freund:innen, Sammler:innen und oder auch spätere Betrachter:innen des Bildes ihre Kommentare, entweder auf dem Bild selbst oder in Aufschriften, die sich beim Öffnen einer Querrolle an die eigentliche Komposition anschließen – das Kunstwerk wird so zum interaktiven Prozess, der sich sogar über Jahrhunderte hinziehen kann.

Museum Angewandte Kunst
Internet: https://www.museumangewandtekunst.de


Nicht weniger als die Zukunft der Erde – LIU Cixins Trisolaris (三体)

Referentin: Karin Betz (Sinologin und Übersetzerin)

Mo., 25. März 2024, 18.15 Uhr, hybrid

Neutrinokommunikation, Kontrollierte Kernfusion, Kälteschlaf, Raumfahrt mit Lichtgeschwindigkeit, spionierende Sophone, Niedrigentropiewesen und das Ende des Universums – der chinesische Science Fiction Autor LIU Cixin wagt in seiner Drei-Sonnen-Trilogie, was in der Science-Fiction schon lange nicht mehr gewagt wurde: Die Zukunft der Menschheit zu imaginieren, und zwar nicht als Fantasy oder Gegenwarts-Dystopie, sondern auf Basis der Wissenschaft. Und das mit großer poetischer Fantasie und sprachlicher Wucht. Grund genug, sich näher mit dem chinesischen Schriftsteller, seiner Trilogie und den darin enthaltenen Fragen zur Zukunft der Erde und des Universums zu beschäftigen.

Eine Online-Teilnahme via Zoom ist möglich. Die Zugangsdaten erhalten Sie bei der Anmeldung.
Anmeldung: https://konfuzius-bonn.de/termine/zukunft-der-erde-liu-cixins-trisolaris/#elementor-action%3Aaction%3Dpopup%3Aopen%26settings%3DeyJpZCI6IjQyMzQiLCJ0b2dnbGUiOmZhbHNlfQ%3D%3D

Konfuzius-Institut Bonn e.V.
Internet: https://konfuzius-bonn.de


Dr. Anja Blanke: „Außenminister Wang Yi und die Transformation der chinesischen Außenpolitik“

Mi., 27.03.2024, 19 Uhr, in hybrid-Format

Die chinesische Außenpolitik befindet sich seit dem Amtsantritt Xi Jinpings als Staatspräsident der VR China in einem Transformationsprozess. Im Westen wird diese Transformation häufig mit einem „aggressiveren“ Auftreten Chinas in der Welt gleichgesetzt. Gleichzeitig lassen sich seit gut zehn Jahren auch institutionelle Veränderungen in der chinesischen Außenpolitik beobachten. Mit diesen verfolgt Xi das Ziel, die Kontrolle über außenpolitische Akteure und Entscheidungsfindungsprozesse zu verschärfen sowie die Rolle der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei der Gestaltung der chinesischen Außenpolitik zu stärken. Einer der großen „Gewinner“ des Transformationsprozesses der chinesischen Außenpolitik ist Wang Yi, seit 2013 (mit kurzer Unterbrechung) Außenminister der VR China und seit 2023 Direktor der Zentralen Kommission für Auswärtige Angelegenheiten. Im Westen steht er zudem sinnbildlich für die „neue Wolfskriegerdiplomatie“ der VR China. Der Vortrag gibt anhand des politischen Aufstiegs Wang Yis einen Überblick darüber, wie sich die chinesische Außenpolitik institutionell und in ihrem globalen Auftritt verändert hat.

Link zur Online-Teilnahme: https://htwg-konstanz.webex.com/htwg-konstanz-en/j.php?MTID=md5e64bab371119e1a7a0073cb9359e0c

HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung
Internet: https://www.htwg-konstanz.de


Chinesische Malerei als Fenster zum Wesen und Verständnis Chinas

Mi., 3. April 2024, 18.30 - 20.00 Uhr, Online über Zoom

Nach einem kurzen historischen Überblick über die Entwicklung der Malerei Chinas, insbesondere der Landschaftsmalerei seit der Reichseinigung im 3. vorchristlichen Jahrhundert, werden aus den präsentierten Beispielen die spezifischen Kennzeichen chinesischer Malkunst abgeleitet.
Den inhaltlichen Schwerpunkt des Vortrags bilden anschließend die philosophischen, insb. die daoistischen Grundlagen dieser China-spezifischen Ausführung bildender Kunst.
Abschließend werden diese philosophischen Grundlagen in die Moderne transformiert, deren Bedeutung für aktuelles politisches Entscheiden und Handeln Chinas analysiert und auf dieser Grundlage die Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit politischer Konzepte Aussagen Chinas eingeschätzt.

Um Anmeldung zur Präsenzveranstaltung wird gebeten (entweder mit folgendem Formular oder per Mail an veranstaltung@konfuzius-institut-bremen.de).
Hier geht’s zur Registrierung zur Teilnahme über Zoom: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZApce2tpjwuHtFoGxEItEi2onD4jtqaqSZM

Konfuzius-Institut Bremen e.V.
Internet: https://www.konfuzius-institut-bremen.de


Prinzipien und Ikonographie der chinesischen Gartenkunst

Referentin: Marie-Luise Beppler-Lie

Di., 9. April 2024, 19.00 - 20.15 Uhr, Online über Zoom

Ein chinesischer Garten 中国花园 vereint immer mehrere Kunstformen, wobei die Architektur (Mauern mit Durchblicken und Mondtoren, offene und geschlossene Pavillons) den Rahmen bildet, in dem auf gewundenen Pfaden und über Bogenbrücken wandelnd mit jedem Schritt Ausschnitte von künstlich/künstlerisch arrangierten Landschaften mit allen Sinnen erfahren werden können. Dahinter steckt die Weltanschauung, dass allem in der Welt Yin 阴 und Yang 阳 zugeordnet werden kann, und dass ein gutes Fengshui 风水 Glück verheißt.

Marie-Luise Beppler-Lie befasst sich seit ihrem Studium der Sinologie, Germanistik und Politik mit der chinesischen Sprache, Geschichte und Kultur. Als Deutschlehrerin in Sichuan in den Umbruchjahren (Ende der Kulturrevolution und Beginn der Reform und Öffnungspolitik 1979-1982) hat sie China noch als sehr rückständig erfahren, den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg in den darauffolgenden Jahren als Sinologin ebenfalls hautnah miterlebt. Ihre jahrzehntelange Erfahrung im Unterricht der chinesischen Sprache, für den sie eigene Lehrbücher entwickelte, und der Vermittlung der chinesischen Kultur, prädestiniert sie als Vortragende, die Ihre Themen in das Raster traditioneller chinesischer Denkweisen einzuordnen versteht.

Um Anmeldung zur Präsenzveranstaltung wird gebeten (entweder mit folgendem Formular oder per Mail an veranstaltung@konfuzius-institut-bremen.de). Hier geht’s zur Registrierung zur Teilnahme über Zoom:
Anmeldung: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZUsd-2vrj8jEtzW-xQDUEDd9Ox0ay1F7ZBO

Konfuzius-Institut Bremen e.V.
Internet: https://www.konfuzius-institut-bremen.de


Buchvorstellung: „Der Techkrieg China gegen USA - Und wo bleibt Europa?“

Wolfgang Hirn

Do., 18. April 2024, 18.30 - 20.00 Uhr, Online über Zoom

Zwischen den Weltmächten China und USA tobt ein Kampf um die technologische Vorherrschaft. Es geht um Künstliche Intelligenz, Superchips und -computer, neue Medikamente und Behandlungen, um selbstfahrende Autos und Flüge zum Mond und Mars. Aber es geht auch um Killerdrohnen oder kämpfende Roboter. Chinaexperte Wolfgang Hirn zeigt, dass in vielen Tech-Bereichen China in den vergangenen Jahren gewaltig aufgeholt hat und in manchen gar führend ist, und er fragt: Kann Europa bei diesem Duell mithalten und eventuell seine technologische Souveränität zurückholen? Fazit: Der abgeschlagene Dritte muss endlich massiv in Menschen und Kapital investieren - sonst bleibt nur die Zuschauerrolle.

Wolfgang Hirn ist der Kopf von CHINAHIRN (https://www.chinahirn.de/).

Um Anmeldung zur Präsenzveranstaltung wird gebeten (entweder mit folgendem Formular oder per Mail an veranstaltung@konfuzius-institut-bremen.de).
Hier geht’s zur Registrierung zur Teilnahme über Zoom: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZ0rdeyorjMpEtIZ-_hhpJM4BmLq9w-aN9f4

Konfuzius-Institut Bremen e.V.
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Wolfgang Hirn: WIRTSCHAFT -- Huawei – stärker trotz oder wegen der Sanktionen?

Ende Februar rückte plötzlich ein Unternehmen in die Öffentlichkeit, von dem viele noch nie gehört hatten, geschweige seinen Namen aussprechen konnten: Nvidia. Das kalifornische Unternehmen, das hochwertige Chips vor allem für KI herstellt, meldete irre Umsatz- und Gewinnsprünge. Folgerichtig schnellten die Aktienkurse der Nividia-Aktie nach oben. In diesem Hype ging eine Botschaft unter, die in dem Annual Report von Nvidia versteckt war und nur Experten auffiel. Auf Seite 9 des 96seitigen Berichts an die SEC analysiert Nvidia die Konkurrenzsituation. Und siehe da: In vier von fünf Geschäftsfeldern taucht dort unter Wettbewerbern zum ersten Mal der Name Huawei auf. Schon Ende 2023 hat Nvidia-CEO Jensen Huang in Singapur Huawei als einen „formidablen Wettbewerber“ eingestuft. ...
Mehr: https://www.chinahirn.de/2024/03/13/wirtschaft-i-huawei-staerker-trotz-oder-wegen-der-sanktionen/



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